Das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid (LSH) pflegt bayernweit die älteste noch bestehende Schulpartnerschaft mit zwei ukrainischen Schulen in Nowograd Wolhynsk. Seit ihrer Flucht im März besuchen nun 36 ukrainische Kinder und Jugendliche unserer Partnerschulen das LSH. Anna Stolz, Staatssekretärin für Unterricht und Kultus, kam zusammen mit Ministerialrat Dr. Andreas Meyer auf Einladung von Landrätin Tamara Bischof und Gudrun Pflanzl, Geschäftsleiterin des Zweckverbandes Bayerische Landschulheime, ans LSH, um sich ein Bild von der Lage der ukrainischen Schülerinnen und Schüler zu machen.

Die Geflüchteten werden am LSH in drei Pädagogischen Willkommensgruppen von ukrainischen Lehr- und Willkommenskräften und LSH-Lehrkräften unterrichtet und von einer Gruppe von deutschen und internationalen Schülerinnen und Schülern am LSH u.a durch Spielenachmittage integriert. Anna Stolz betonte bei ihrem Besuch, dass aufgrund der seit 23 Jahren bestehenden Schulpartnerschaft die Solidarität am LSH besonders stark sei und zeigte sich begeistert vom „herausragenden Engagement“ der LSH-Schulfamilie. Durch sie sei eine „bestmögliche Versorgung der ukrainischen Schülerinnen und Schüler gelungen“, wofür sie sich beim Schul- und Förderverein des LSH, der Schülerschaft, aber auch beim Zweckverband Bayerische Landschulheime herzlich bedankte.

Daniil und Mariia berichteten Staatssekretärin Stolz persönlich von ihren Erfahrungen. Stolz zeigte sich beeindruckt von ihren Deutschkenntnissen, und wie wichtig diese Sprachkenntnisse sind, erläuterten auch die beiden ukrainischen Lehr- und Willkommenskräfte Alla Teteria und Larysa Kukhartschuk. Auch sie sind erstaunt, wie schnell die Kinder und Jugendlichen die deutsche Sprache lernen und zeigten sich zuversichtlich, dass sie Lücken in unterschiedlichen Fächern aufholen können. Sie bedankten sich von Herzen bei der Schule und allen Beteiligten für die große Hilfe und die freundschaftliche Aufnahme und sind sehr froh, dass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit auf schulische und universitäre Bildung in Deutschland haben.

Abschließend erklärte Stolz, dass für schulpflichtige Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen, die die deutsche Sprache gerade erst erlernen oder die ihre Sprachkenntnisse noch verbessern, im Schuljahr 2022/23 schulartunabhängig sogenannte „Brückenklassen“ neu eingerichtet werden. Die Brückenklassen wurden aus den Pädagogischen Willkommensgruppen weiterentwickelt. Ziel ist der möglichst rasche Spracherwerb, weshalb in den Brückenklassen der Schwerpunkt auf der intensiven Deutschförderung liegt, aber auch, dass es für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen wichtig ist, dass ihnen Zeit zum Ankommen gegeben wird. Etwas, was sie am LSH auf jeden Fall neben Unterricht und neuen Kontakten bekommen.

Text und Bild: Eva Burkard