Die Mitarbeiterin des jüdischen Museums München blickte in interessierte, aber auch betroffene Gesichter, als sie die Schülerinnen und Schüler der Q11 des LSH Wiesentheid durch den Olympiapark an die Originalschauplätze des Olympia – Attentats von 1972 führte. 

Die beiden W-Seminare „Politische Attentate im 20. Jahrhundert“ hatten sich in den vergangenen Wochen ausführlich mit den Ereignissen und Hintergründen des Terroraktes beschäftigt.  

Vor 50 Jahren, am 5. September 1972, überfielen acht palästinensische Geiselnehmer israelische Sportler im olympischen Dorf und forderten die Freilassung zahlreicher inhaftierter Terroristen. Mangelnde Schutzmaßnahmen und schlichtweg überforderte Sicherheitskräfte ließen die Befreiung der Geiseln scheitern. Die Auseinandersetzung forderte schließlich elf israelische Todesopfer sowie einen toten Polizisten.  

Während des Besuchs erfuhren die Schülerinnen und Schüler Vieles über die Biografien der israelischen Sportler. Zudem wurde auch die Frage diskutiert, ob es richtig war, dass die Olympischen Spiele nach dem Attentat fortgesetzt wurden. Das Attentat spielt in der israelischen Erinnerungskultur auch heute noch eine weitaus größere Rolle als hier zu Lande.  

Umso wichtiger war es daher für die Schülerinnen und Schüler, sich mit dieser Thematik vor Ort auseinanderzusetzen, damit das Gedenken daran auch in den zukünftigen Generationen nicht in Vergessenheit gerät.

Mario Heß