Autorenlesungen in diesen Corona-Zeiten – geht das überhaupt? Angesichts von dramatisch steigenden Inzidenzzahlen im November war dies eine berechtigte Frage, die sich die Schulleitung und der Organisator dieser wichtigen Veranstaltung zur Leseförderung an unserem Gymnasium, Harald Godron, immer wieder stellen musste. Letztendlich hat es dann aber doch noch gerade so geklappt. Die Kinder- und Jugendbuchautorin Nina Weger reiste aus Hannover nach Wiesentheid an, um am Donnerstag, den 18.11. und Freitag, den 19.11.2021 in fünf Terminen an unserer Schule vor Jugendlichen und Erwachsenen aus ihren Büchern vorzulesen und von ihrer Arbeit und ihrem Leben zu erzählen. Mit einem durchdachten Hygienekonzept, den nötigen Abständen, Maskenpflicht und ausreichend Fläche im Forum unserer Schule waren dies trotz aller widriger Umstände wunderbare Veranstaltungen, die allen kleinen und großen Zuhörerinnen und Zuhörern sehr viel Spaß gemacht haben.

Nina Weger ist eine beeindruckende Schriftstellerin, die nicht nur sehr lustige und unterhaltsame Kinder- und Jugendliteratur verfasst hat. Ihre Geschichten haben darüber hinaus auch Tiefgang und sprechen viele menschlich berührende Themen wie Freundschaft oder Familie an. Zudem zeigen sie auch Wege auf, wie man von geliebten Menschen Abschied nehmen kann oder als Jugendlicher ins Leben findet. Die Autorin ist eine begnadete Vorleserin, die es versteht, Jugendliche sofort in ihren Bann zu ziehen. Am Donnerstag kamen zunächst unsere eigenen fünften und sechsten Klassen in den Genuss, Lesungen mit der Autorin hören zu können. Am Freitag dann waren die vierten Klassen der Nikolaus-Fey-Volksschule und anschließend die 5. Klassen der örtlichen Mittelschule im Forum zu Gast und durften die Autorin hautnah erleben.

Zwischen beiden Tagen fand eine öffentlichen Abendlesung statt, die mit den nötigen Zutritts,- Hygiene- und Abstandsregeln durchgeführt werden konnte. Geboten wurde: „Literatur bei Wein und Kerzenschein“. In zweieinhalb Stunden begeisterte Nina Weger nicht nur mit den Lesungen aus ihren Büchern, sondern überzeugte auch als außerordentlich engagierte Persönlichkeit. Sie berichtete von ihren Projekten mit dem „Kinderzirkus Giovanni“, von dem Kinderliteraturfestival „Salto Wortale“ und von ihrem neusten Herzensprojekt auf der Karibikinsel Kuba.

Kein Wunder, dass die Jugendlichen und Erwachsenen nach den Lesungen mit Nina Weger viel mehr mit nach Hause nahmen als nur Autogrammkarten oder persönliche Widmungen in ihren Büchern oder Klassenlektüren. Eine derartige Leseförderung hat sich auch und gerade in diesen Novembertagen 2021 als außerordentlich sinnvoll und nachhaltig erwiesen und wird allen Gästen sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben.

Text und Bilder: Harald Godron