Anlässlich der Europawahl am 9. Juni haben 4.500 Schulen in Deutschland an der Juniorwahl teilgenommen, auch das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid (LSH). Zum zweiten Mal in diesem Schuljahr – nach der Landtagswahl im Oktober – hatten insgesamt fast 200 Schülerinnen und Schüler von der 8. bis zur 11. Jahrgangsstufe die Möglichkeit, im Rahmen des Sozialkunde- bzw. Politik und Gesellschaftunterrichts ihre Stimmen abzugeben. Das Besondere bei dieser Wahl war, dass Jugendliche in Deutschland mit einem Wahlalter von 16 Jahren bei der Europawahl mitabstimmen konnten, also mehr Jugendliche als sonst mitentscheiden konnten.

Die Juniorwahl, die es seit 1999 gibt, beinhaltet zwei Elemente: Zum einen den Unterricht, in dem die Schülerschaft etwas über die Wahlen und deren Ablauf lernt. Zum anderen die daran anschließende Wahl, die ähnlich wie die tatsächlichen Wahlen abläuft: Neben Wahlbenachrichtigungen, die vor der Wahl vorgelegt werden müssen und mit dem (Klassen-)Wählerverzeichnis abgeglichen werden, werden die Stimmen geheim in einer Wahlkabine abgegeben, anschließend in die Wahlurne geworfen und vom Wahlvorstand zweifach zur Kontrolle ausgezählt.

Das Echo auf die Teilnahme bei der Juniorwahl war am LSH auch dieses Mal sehr positiv. Die Jugendlichen freuten sich, ihre Stimmen abzugeben und den Ablauf einer „normalen“ Wahl in der Praxis kennen zu lernen. Viele informierten sich über den Unterricht hinaus z.B. mit dem Wahl-O-Mat über Parteien und Kandidierende. Das Ergebnis der Juniorwahl wurde erst am Wahlabend, nach dem offiziellen Schließen der Wahllokale, online bekannt gegeben, eine weitere Parallele zur echten Wahl. Die meisten Stimmen hat am LSH die CSU erhalten, mit einigem Abstand folgten Bündnis90/Die Grünen, die bei der letzten Juniorwahl noch die meisten Stimmern erhalten hatten, auf den dritten Platz kam die SPD, knapp dahinter Die Partei und mit etwas Abstand Volt, FDP und Die Linke. Die anderen Parteien erhielten nur vereinzelt Stimmen.

Das deutschlandweite Ergebnis der Juniorwahl insgesamt und auch das am LSH stimmt mit dem tatsächlichen Wahlergebnis darin überein, dass die CDU/CSU auch hier die meisten Stimmen bekam, Bündnis90/Die Grünen verloren bei der Juniorwahl 25 Prozent, während es am LSH „nur“ etwas über 10 Prozent waren, ähnlich wie beim tatsächlichen (vorläufigen) Wahlergebnis. Abschließend lässt sich sagen, dass die Juniorwahl eine tolle Möglichkeit ist, die Wahlen in der Praxis kennenzulernen und zu sehen, wie die politische Stimmung unter den Jugendlichen an den Schulen in Deutschland ist.

Text: Eva Burkard

Bilder: Eva Burkard

Grafiken: Mario Heß