Anwendung der Radioaktivität in der Medizin
Kann man das so ernste wie fachlich anspruchsvolle Thema der Diagnostik und Therapie im Rahmen der Radiologie bzw. Nuklearmedizin Schülern der Oberstufe näher bringen? – Dr. Grunewald aus Wiesentheid kann!
Im Rahmen von PiDS besuchte Dr. Grunewald am 26. März 2015 die Schülerinnen und Schüler des LSH. Für die Kursteilnehmer zweier Physikkurse der Q12 spannte der Referent einen Bogen von seinem eigenen schulischen bzw. beruflichen Werdegang, über grundsätzliches Vorgehen bei der Radiologie bzw. Nuklearmedizin bis hin zur Diagnostik und Therapie in seinem beruflichen Alltag. Mit seinem offenen und jungendnahem Humor gelang es Dr. Grunewald die Schüler über die Arbeitstechniken und medizinischen Analyseverfahren auf unterhaltsame Art zu informieren.
Mit einem politischen Beispiel als Einstieg wurden den Schülern sowohl die gesellschaftliche Relevanz als auch die Gefahren im Umgang mit Radioaktivität aufgezeigt. Im Anschluss ging Dr. Grunewald immer zuerst auf die physikalischen und chemischen Prinzipien ein, um anschließend die jeweilige Anwendung in der Medizintechnik bzw. Diagnostik zu erläutern. Dabei erfuhren die Schüler während des Vortrags grundlegendes über das Verhalten von Krebszellen und wie dieses Wissen in der Medizin eingesetzt wird.
Erster Schwerpunkt des Vortrages war die Behandlung von Knochenkrebs durch einen Alphastrahler, (Radium 223) der anstelle von Calcium in aktives Gewebe eingebaut wird und auf Grund seiner kurzen Reichweite nur die schädlichen Zellen zerstört. Nach gleichem Prinzip wird bei der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen vorgegangen, die mit einem Beta-Strahler passender Reichweite behandelt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Auffinden von erkranktem Gewebe und das anschließende Diagnostizieren. Dabei ging Dr. Grunewald auf die Erstellung von Röntgenaufnahmen, CT und PET ein. Insbesondere bei der Kombination von CT und PET (sog. Hybridbildgebung) lassen sich, laut Aussage des Referenten, hervorragende und für die Gesundheit und die Behandlung des Patienten äußerst wichtige Ergebnisse erzielen.
Den Vortrag unterstützte der Referent durch beeindruckende Bilder aus der Praxis. Die Kursteilnehmer verfolgten den mit viel Humor gemischten Vortrag sehr interessiert und konnten beobachten, mit welcher Freude und Begeisterung Dr. Grunewald seinen Beruf als Arzt ausführt.
So wie der Vortrag begonnen hatte, endete er mit einem gesellschaftlich relevanten Thema, hier die Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986.
Wir wünschen für Dr. Grunewald, dass er auch weiterhin mit dieser Leidenschaft und Freude seinen Beruf ausübt, und freuen uns auf einen weiteren Besuch in unserer Schule.