Es war ein Tag voller Emotionen, Stolz und leuchtender Augen: Am Freitag, den 27. Juni, verabschiedete unser Gymnasium feierlich seinen letzten G8-Jahrgang.

Den Anfang machte ein stimmungsvoller, ökumenischer Gottesdienst in der Wiesentheider St. Mauritius Kirche. Musik, Besinnung und persönliche Worte bereiteten den Rahmen für das, was an diesem besonderen Tag noch folgen sollte: das große Feiern und Loslassen. Im Anschluss versammelten sich viele Mitglieder unserer LSH-Schulfamilie und weitere Gäste im festlich vom Abiturjahrgang geschmückten Forum, wo die feierliche Zeugnisverleihung stattfand. Schulleiter Achim Höfle, Oberstufenkoordinatorin Petra Wirth und Bürgermeister Klaus Köhler überreichten die wohlverdienten Abiturzeugnisse – ein Moment, auf den viele lange hingearbeitet hatten.

Die Begrüßung übernahmen Kezia Haydricks und Arby Kreß im Namen des Abiturjahrgangs 2025. Es folgte eine kurze Rede von Wiesentheids Bürgermeister Klaus Köhler, der die jungen Erwachsenen daran erinnerte, dass ihnen nun alle Wege offenstehen – und sie diesen Moment feiern dürfen. Auch der Elternbeiratsvorsitzende Andreas Liebald würdigte die Leistungen der Schülerinnen und Schüler und betonte, wie unterschiedlich und oft auch herausfordernd die Wege bis zum Abitur gewesen seien – und wie sehr sie dabei von Eltern und Lehrkräften unterstützt wurden. Es war ihm ebenfalls ein Anliegen, den Abiturjahrgang aufzufordern, sich in Zukunft in der Gesellschaft zu engagieren.

Besonders berührend war die Rede von Kezia Haydricks, die auf Englisch sprach – nicht zuletzt für die vielen angereisten Familienmitglieder und Freunde internationaler Absolventinnen und Absolventen aus Ländern wie Ägypten, China, Südafrika und Vietnam. Kezia, selbst aus Südafrika, gab Einblick in die Erfahrungen internationaler Lernender in Deutschland: von kulturellem Neuanfang, verpassten Feiertagen bzw. familiären Ereignissen in der Heimat – aber auch von neuen Freundschaften, Anpassungsfähigkeit und dem (Auf)Wachsen in zwei Welten. Sie sprach von Resilienz, Wachstum und der Kraft der Gemeinschaft. Ihr Dank an die LSH-Schulfamilie und an die Eltern kam von Herzen – und berührte viele Zuhörerinnen und Zuhörer tief.

Anschließend beschrieb Internatsleiter Mathias von Borany in seiner Rede das Internat als ein Zuhause auf Zeit – ein Ort, an dem junge Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zu einer starken Gemeinschaft zusammenwachsen. Die elf Internatsschülerinnen und -schüler des Abiturjahrganges seien wie ein „buntes Orchester“, jedes mit seinem eigenen Klang, gemeinsam aber ein harmonisches Ganzes. Bildung, so von Borany, sei ein Schlüssel zu neuen Welten – und der Entschluss, in Deutschland das Abitur zu machen, ein mutiger Schritt, der das Leben prägen wird. Im Namen der Internatsschülerinnen und -schüler sprach Salma Elkashty. Sie blickte auf eine intensive, bereichernde Zeit zurück und schilderte, wie sehr sie die Gemeinschaft und die unvergesslichen Momente im Internat schätzen.

In seiner anschließenden Abiturrede zeigte sich Schulleiter Achim Höfle sichtlich beeindruckt vom Gottesdienst und den vorangegangenen Beiträgen. Der letzte G8-Jahrgang, betonte er, sei besonders durch Vielfalt, Zusammenhalt sowie individuelle Wege geprägt und alle 24 Abiturientinnen und Abiturienten hätten bestanden. Seine Rede stand unter dem Motto „Zweite Chance“. Hier verwies er auf Lebensläufe, die nicht immer geradlinig verliefen, aber mit Mut und Unterstützung zum Ziel führten. Fehler seien keine Sackgasse, sondern oft neue Chancen. Der Jahrgang habe mit seiner Mischung aus Profilschülerinnen, internationalen Lernenden und Wiederholenden gezeigt, wie bunt und lebendig Schule sein kann und sie hätten den für sie persönlich besten Weg gefunden.

Abschließend sprach Oberstufenkoordinatorin Petra Wirth zu den 24 Abiturientinnen und Abiturienten am LSH, einem von nur rund 100 Gymnasien in Bayern, mit einer sogenannten „Auffangklasse“ für den letzten G8-Jahrgang. Als Mathematiklehrerin ließ sie Zahlen sprechen: knapp 40 Schulwochen, 25 Fächer, 24 Schülerinnen und Schüler, 21 Prozent mit einer eins vor dem Komma, 20 Lehrkräfte, fünf Abiturprüfungen und eine Schülerin mit der Traumnote von 1,0. Alles Leistungen, die höchste Anerkennung verdienen. Doch es war nicht nur die Leistung, die zählte – sondern der Weg dorthin, der persönliche Einsatz und das Miteinander. In einer zunehmend digitalen Welt, betonte sie, sei echter Kontakt kostbar – und sie wünsche sich, dass dieser nicht verloren geht.

Besonders herzlich und kreativ wurde es bei der Zeugnisvergabe: Salma Elkashty und Arby Kreß übergaben jeder Mitschülerin und jedem Mitschüler zum Abiturzeugnis einen Mini-Oskar, begleitet von liebevollen, oft humorvollen Worten, mit denen jede Persönlichkeit gefeiert wurde. Im Anschluss wurden besonders gute Leistungen im Abitur mit Sonderpreisen, wie z.B. dem Scheffel Preis der Literarischen Gesellschaft für die beste Abiturleistung im Fach Deutsch, gewürdigt. Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler wurden geehrt: Auch Lehrkräfte erhielten Mini-Oskars in Kategorien wie „Bestes Drama“, „Meiste Geduld“ oder „Bester Unterricht“ mit passenden „Laudationes“. Die (florale) Danksagung des Jahrgangs an drei engagierte Damen der Hauswirtschaftsabteilung, die maßgeblich zum (kulinarischen) Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten, rundete die Zeremonie ab.

Abschließend kann man sagen, dass der Abiturjahrgang 2025 des LSH nicht nur bestanden hat – er hat auch berührt und gezeigt, was Zusammenhalt, Vielfalt und Mut bedeuten und sie haben bewiesen, dass die Bühne der Zukunft bereit ist für die Stars von morgen – ganz im Sinne des diesjährigen Abi-Mottos: „Die Stars von morgen“.

Text: Eva Burkard

Bilder: Johannes Jungkunst