Seit diesem Schuljahr haben wir ein neues Patenkind: Muskan.
Muskan ist ein achtjähriges Mädchen und lebt in der Nähe von Sukkur in Pakistan, der drittgrößten Stadt des Landes mit ca. 900.000 Einwohnern, von denen aber viele in Slums entlang des Indus leben. Sie geht in die zweite Klasse der Riverside Community School, die zu der „Hilfe-zur-Selbsthilfe“-Organisation „Riverside Development Organization (RDO)“ gehört. Ihr Lieblingsfach ist Mathematik, und später möchte sie Ärztin werden.
Ihre Familie lebt in einem dieser Elendsviertel. Die sechsköpfige Familie der Kumars wohnt in einer Lehmhütte mit nur einem Zimmer. Muskans Vater Indar Kumar verdingt sich als Tagelöhner und verdient umgerechnet nur ca. 40 Euro im Monat. 95% der Slum-Bewohner haben keine offiziellen Papiere, weshalb auch eine feste Anstellung und eine bessere Bezahlung unmöglich ist. 93% der Frauen haben nie eine Schule besucht, die verbleibenden 7% gehen in aller Regel nur in die ersten drei Klassen. Oft werden die Mädchen schon als Kinder verheiratet und sind dann vollkommen von der Familie des Ehemannes abhängig (Quelle: RDO). Deshalb wünschen sich die Eltern für ihre Kinder natürlich eine bessere Zukunft.
Das LSH unterstützt seit mittlerweile zwei Jahrzehnten Kinder aus den verschiedensten Teilen der Welt durch eine Patenschaft der Kindernothilfe, in der Regel vom Schuleintritt der Kinder bis zu ihrem Schulaustritt. Unsere vorherige Patenschaft für Jathursika Chandralingam aus Sri Lanka währte aber leider nur knapp drei Jahre, da das dortige Management der Kindernothilfe nicht transparent genug erschien und letztere sich deshalb zur Trennung gezwungen sah. Von solchen Fällen darf man sich aber nicht entmutigen lassen, denn was für uns selbstverständlich ist – eine gute Schulbildung – ist für viele Kinder die große Chance ihres Lebens aus dem Kreislauf von Armut und Ausbeutung auszubrechen.

Harald Pohl