„Was können wir zum Thema Klimawandel beisteuern? Und vor allem, was kann jeder Einzelne von euch tun, um die Erde noch Jahrzehnte aufrechtzuerhalten?“, fragt die Landtagsabgeordnete Barbara Becker aus Kitzingen die Oberstufenschülerinnen und -schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe unseres Gymnasiums, die im Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung, kurz ZAE Bayern, in Würzburg zu Besuch waren.
Auf den ersten Blick sieht man, dass dies kein gewöhnliches Gebäude ist. „Was ihr hier seht, ist eine beim Kaffee trinken entwickelte Idee.“ gibt der Bereichsleiter der Energieeffizienz Dr. Hans-Peter Ebert lächelnd zu. „Alles, was hier in dem ökologischen Bauhaus an Baumaterial vorhanden ist, ist wiederverwertbar und darauf bedacht, so wenig wie möglich die Umwelt zu belasten. Das ist es, was wir hier machen. Wir forschen, entwickeln und streben immer das Beste für den grünen Planeten an.“
Während des umfangreichen Vortrages sitzen die Schülerinnen und Schüler wie gebannt in der Forschungsplattform und betrachten den komplexartigen Bau des umweltfreundlichen Gebäudes, wie die lichtdurchlässige, weiß schimmernde Membrandecke oder vorhandene Heizsysteme und Kühlfächer voller Salz. Die Gymnasiasten stellen zahlreiche Fragen. „Es gibt so viel da draußen, was wir noch nicht wissen, um zu helfen. Wir müssen jede Chance nutzen.“ sagt eine Schülerin. Bei der Führung in zwei Gruppen, werden weitere Forscher vorgestellt. So gibt es unter ihnen Physiker, die bestimmte Glasmoleküle für die Wärmedämmung von Häusern entwickeln. Außerdem setzen sie sich mit Fragen von Forschungsinstituten und Industrien auseinander, wie man beispielsweise einen neuen Ofen entwirft, der Nahrungsmittel, wie z.B. Fleisch, Strom sparend braten kann.
Im zweiten Teil des Rundganges wird die Praxis solcher Forschungen vorgeführt. Die Schülerinnen und Schüler fühlen durch Rohre im Fußboden frische Luft in den Raum hineinströmen, welche durch einen Schlitz über der Tür jederzeit hinausströmen kann. Durch ein Display, das den Stromverbrauch misst, wird kontrolliert, dass einzelne Büros nicht zur Umweltbelastung beitragen. Am Ende der Führung betrachten die Jugendlichen eine rote Wand mit Sprüchen Prominenter. „Tolle Ideen – sehr gut umgesetzt!“ steht hier von der deutschen Juristin Brigitte Zypries geschrieben.
Zum Schluss können alle Schülerinnen und Schüler ihr über den Tag gesammeltes Wissen in einem Quiz unter Beweis stellen, während sie das facettenreiche Innenleben des Gebäudes auf sich wirken lassen. Zur Verabschiedung dürfen sich alle im Gästebuch verewigen und erhalten einen Radiergummi mit Spitzerfunktion. „Damit ihr uns nicht vergesst.“ wird schmunzelnd hinzugefügt. Doch das werden die Jugendlichen ohnehin nicht nach diesem Tag voller neuer Eindrücke.

Text: Emilia Kunkel
Fotos: Matthias Mann
Bild 1: In der Mitte Dr. Hans-Peter Ebert mit Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe