Physik beginnt in der 7. Klasse als Teil des Faches Natur und Technik und ist ab der 8. Klasse ein eigenständiges Fach. In allen Ausbildungsrichtungen wird Physik bis einschließlich zur 10. Jahrgangsstufe unterrichtet. In der Qualifikationsphase kann Physik als naturwissenschaftliches Fach für zwei weitere Schuljahre in Q11 und Q12 oder auch als Seminar belegt werden.
Das Fach Physik prägt in starkem Maße den naturwissenschaftlich-technologischen Zweig. Neben zwei Wochenstunden Unterricht hebt sich die wöchentliche Profilstunde hervor. Hier kann das praktische und weitgehend eigenständige Arbeiten im Vordergrund stehen. Die Schüler(innen) lernen, physikalische Experimente fachgerecht zu planen und durchzuführen, Sicherheitsrichtlinien zu beachten und mit Laborgeräten umzugehen. Sie sind dabei hoch motiviert und erhalten auch die Möglichkeit, ihre manuelle Geschicklichkeit zu erweitern. Eine altersgerechte Auswertung von Versuchen führt zu einem tieferen Verständnis der beobachteten Phänomene. Der Stoff des Regelunterrichtes wird so vertieft und die Motivation für MINT-Themen gefördert.
In diesem Schuljahr beschäftigten sich die Schüler(innen) der Klasse 9a zunächst mit dem Elektro-Bausatzmotor von Leopold Eschke. Mit ihm lernten sie anschaulich und informativ die Grundprinzipien eines Elektromotors kennen. Selbständiges Lernen fordert und unterstützt Verstehen. Maya Fackelmann und Melissa Haissig waren die Ersten, die einen funktionierenden Motor eigenhändig zusammenbauten.
Als eigenständiges kreatives Projekt zum Thema Atom- und Kernphysik überlegten sich die Schüler(innen), die Orbitale eines Atoms anschaulich darzustellen. Sie erfuhren Physik als etwas Werdendes und konstruierten neues Wissen, probierten eigene Ideen aus und verwirklichten sie, erlebten die Zusammenarbeit in der Klassengemeinschaft, in der Kommunikation und Kooperation verlangt sind – bis aufgrund der Schulschließungen im März das Projekt stillstand und auch nicht mehr fortgesetzt werden konnte.
Im letzten Drittel des Schuljahres war geplant, die Schüler(innen) mit unseren Experimentierkästen zur Mechanik spezielle, unterrichtsbegleitende Versuche zur Bewegungslehre durchführen zu lassen. Sie hätten zu zweit mit gezielten Aufgabenstellungen Begriffe wie Geschwindigkeit und Beschleunigung praktisch erlernen und sich beispielsweise die Bewegungsgleichungen in Versuchen erarbeiten können. Stattdessen beschäftigten sie sich beim „Lernen zu Hause“ unter anderem mit ausgewählten Lernvideos, Simulationen und Animationen. Dies war ein großer Schritt Richtung Digitalisierung, den viele Schüler(innen) mitgegangen sind.

A. Ruh