Jedes Jahr startet Amnesty International im Rahmen des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember den Briefmarathon und auch in diesem Jahr beteiligte sich die Schulfamilie unseres Gymnasiums wieder daran.

Innerhalb weniger Tage schreiben hunderttausende Bürgerinnen und Bürger weltweit Millionen von Briefen, um ihre Solidarität mit Menschen auszudrücken, die in Gefahr sind und sie appellieren an Regierungen, die Menschenrechte zu achten. Bei uns an der Schule haben das vor allem Schülerinnen und Schüler der 9. bis 12. Jahrgangsstufe im Rahmen des Sozialkundeunterrichts getan, indem sie insgesamt 748 Protestbriefe unterschrieben haben. Darunter waren auch Jugendliche, die so engagiert waren, dass sie die Petitionen selbst vervielfältigten und weitere Unterschriften in ihren Familien sammelten.

Für die Teilnehmer an dieser Aktion ist es eine Kleinigkeit eine Petition zu unterschreiben aber für die Betroffenen sind die Petitionen ein Hoffnungsschimmer und eine Erinnerung daran, dass ihr Schicksal weltweit Aufmerksamkeit bekommt, denn „Nichts ist wirksamer als internationale Aufmerksamkeit. Je mehr Menschen beim Briefmarathon mitmachen, desto größer ist der Druck auf die für Menschenrechtsverletzungen verantwortlichen Regierungen. Ein einzelner Brief kann vielleicht ignoriert werden, aber nicht Tausende“, sagt der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland Markus N. Beeko.

Jedes Jahr stellt Amnesty International das Schicksal von Menschenrechtsaktivisten in den Vordergrund. Dieses Jahr waren es die von insgesamt zehn jungen Menschen, wie z.B. das von Yasaman Aryani, die sich für Frauenrechte im Iran engagiert und aufgrund dessen inhaftiert ist, oder das von Marinel Sumook Ubaldo, die sich auf den Philippinen für Klimaschutz einsetzt, seit ein Taifun ihr Dorf Matarinao zerstört hat. Auch diese beiden Aktivistinnen unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren Unterschriften und zeigen auf diese Art sowohl Solidarität mit ihnen, als auch ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Empathie. Die Vermittlung dieser Werte passt auch zum diesjährigen Schuljahresmotto „Gemeinsam sind wir stark“ und die große Anzahl an Briefen zeigt, dass Jugendliche sehr wohl gesellschaftlich interessiert und politisch engagiert sind und sich an derartigen Aktionen sehr gerne beteiligen.

Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die so fleißig Protestbriefe unterschrieben oder auch selbst Unterschriften gesammelt haben und so zum Gelingen dieser Aktion beigetragen haben, in der Hoffnung, dass all diese Unterschriften bald zur Verbesserung der Situation dieser Menschenrechtsaktivist(inn)en beitragen werden, denn durch die jährliche Aktion wurden schon zu Unrecht inhaftierte Menschen freigelassen, diskriminierende Gesetzestexte geändert und politische Aktivist(innen) in ihrer Arbeit unterstützt.

Wer möchte, kann auch online die Protestbriefe unterschreiben unter https://www.amnesty.de/briefmarathon-schule

Text & Fotos: Eva Burkard
Bild 1: Einige Schüler(innen) des Q11-Sozialkundekurses 1+sk2 mit ihren unterschriebenen Protestbriefen
Bild 2: Einige Schüler(innen) des Q11-Sozialkundekurses 1+sk2 beim Unterschreiben der Protestbriefe
Bild 3: Alle 748 unterschriebenen Protestbriefe